LRin Palfrader: „2,9 Millionen Euro für die Neuauflage der Tiroler Bildungskarenz plus“

Land Tirol unterstützt Betriebe zur Aus- und Weiterbildung von MitarbeiterInnen in der Coronakrise

Aktive Aus- und Weiterbildung im Rahmen einer Bildungskarenz, die vom Land Tirol gefördert wird: Mit der Neuauflage des erfolgreichen Sonderprogramms „Tiroler Bildungskarenz plus“ will das Land Tirol Betriebe motivieren, vor dem Hintergrund der Coronakrise auf mehr MitarbeiterInnenbildung zu setzen, um Kurzarbeit oder Kündigungen zu verhindern. Für diese Arbeitsmarktmaßnahme, die nun bis zum 30. Juni 2021 verlängert wurde, stellt das Land Tirol 2,9 Millionen Euro zur Verfügung.

„Bereits in Zeiten der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 war die ‚Tiroler Bildungskarenz plus‘ ein äußerst erfolgreiches Modell im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Mit der Neuauflage des Sonderprogramms wollen wir Betrieben auch jetzt eine weitere Möglichkeit bieten, um Arbeitsplätze zu sichern und somit Kurzarbeit und Kündigungen zu verhindern“, erläuterte LRin Beate Palfrader in der Landespressekonferenz die wirtschafts- und gesellschaftspolitische Bedeutung dieser Unterstützung.

Aktive Weiterbildung für verbesserte Qualifikation

Die Bildungs- und Arbeitslandesrätin erklärte weiters: „Mit der aktiven Weiterbildung können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Zeit nutzen, um sich durch entsprechende Wissensaneignung neue Chancen für das Erwerbsleben zu eröffnen. Während das Arbeitsmarktservice Tirol das Weiterbildungs- und das Bildungsteilzeitgeld finanziert, übernimmt das Land Tirol einen Teil der Ausbildungskosten, die zum restlichen Teil vom Unternehmen beglichen werden.“

MitarbeiterInnen im Unternehmen halten  

„Das AMS Tirol begrüßt die Wiedereinführung der ‚Tiroler Bildungskarenz plus‘, da mit dieser Spezialförderung Arbeitskräfte auch während wirtschaftlich schwieriger Zeiten im Unternehmen gehalten und gleichzeitig – unter attraktiven Konditionen – höher qualifiziert werden können. Sie ist ein zusätzlicher Gewinn sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch für Unternehmen und kann besonders für kleinere Betriebe eine echte Alternative zur Kurzarbeit sein.

Die Coronakrise hat deutlich gezeigt, dass Menschen mit einem niedrigen Ausbildungsniveau leichter ihre Beschäftigung verlieren und dann schwerer wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Zeiten von Unterbeschäftigung im Betrieb mit Fortbildung zu überbrücken, ist daher arbeitsmarktpolitisch auf jeden Fall anzuraten und hilft, genauso wie die Kurzarbeit, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Arbeitsmarkt abzufedern“, betonte Alfred Lercher, designierter Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Tirol.

Bildungs- und arbeitsmarktpolitische Impulse

„Die Bildungskarenz ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein geeignetes arbeitsmarktpolitisches Instrument, das Vorteile für alle Beteiligten bietet. Das Sonderprogramm ‚Tiroler Bildungskarenz plus‘ ist deshalb die logische Antwort auf die derzeitige virusbedingte Krise. Das Programm zielt darauf ab, Arbeitskräfte auch während wirtschaftlich schwieriger Zeiten infolge der Covid-19-Pandemie im Unternehmen zu halten und unter attraktiven Konditionen weiterzubilden. Die Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt, ein großer Vorteil auch für die Unternehmen. So können gleichzeitig wichtige bildungs- und arbeitsmarktpolitische Impulse gesetzt werden“, erklärte Erwin Zangerl, Präsident der Tiroler Arbeiterkammer.

Attraktiv für Betriebe und MitarbeiterInnen

„Diese finanzielle Unterstützung für die Tiroler Betriebe – gerade im Bereich der Mitarbeiterentwicklung – wird seitens der Tiroler Wirtschaftskammer sehr begrüßt. Für die Betriebe sind die Bildungsteilzeit und Bildungskarenz plus sehr interessant. Die Betriebe können damit ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genau in jenen Themen weiterentwickeln, wo diese aufgrund der jetzigen Situation neu denken müssen und für den wirtschaftlichen Erfolg neue Kompetenzen gefragt sind. Besonders attraktiv ist dabei, dass nicht nur Personalkosten während der Zeit vom Arbeitsmarktservice übernommen, sondern auch die Kurskosten bis zur Hälfte durch das Land Tirol gefördert werden“, unterstreicht Manfred Pletzer, Vizepräsident der Tiroler Wirtschaftskammer, die Vorzüge dieser Initiative. „Genau solche Unterstützungen zum Anpacken und Durchstarten, mit neuen Fachkompetenzen, beruflichen Qualifikationen und Perspektiven, braucht es jetzt – sowohl für die Tiroler Betriebe als auch für die Bevölkerung“.

Details zur „Tiroler Bildungskarenz plus“

Die Bildungsmaßnahme darf höchstens zwölf Monate dauern und muss bis zum 30. Juni 2021 begonnen werden. Die Förderung des Landes Tirol beträgt 50 Prozent der förderbaren Aus- bzw. Weiterbildungskosten, höchstens jedoch 3.000 Euro pro ArbeitnehmerIn. Die Bildungsmaßnahme muss bei einem anerkannten Bildungsträger absolviert werden. Sie kann auch im Unternehmen selbst stattfinden, sofern ein anerkannter Bildungsträger mit der Durchführung betraut ist. Nähere Infos unter     www.tirol.gv.at/arbeit-wirtschaft/arbeit/arbeitsmarktfoerderung/bildungskarenz-plus/

(Quelle: Land Tirol)

Foto: © Land Tirol/Huldschiner

V. li. Manfred Pletzer (Vizepräsident Wirtschaftskammer Tirol), Alfred Lercher (designierter Landesgeschäftsführer AMS Tirol), Bildungs- und Arbeitslandesrätin Beate Palfrader und Erwin Zangerl (Präsident Arbeiterkammer Tirol).

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