Über den beruflichen Tellerrand schauen

  • „Gleichstellungspaket 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“: Ausbau der geschlechtersensiblen Berufsorientierung
  • Girls’ Day zeigt Mädchen die Bandbreite ihrer beruflichen Möglichkeiten auf
  • Land Tirol stellt zusätzliche 85.000 Euro für das Projekt Girls’ Day Tirol 2022/23 bereit

Viele junge Menschen folgen bei ihrer Berufswahl immer noch klassischen Rollenbildern. In den Lehrberufen führen Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau sowie Friseurin (Stylistin) die Beliebtheitsskala bei Mädchen an, bei Burschen stehen Metalltechniker, Elektrotechniker und Kraftfahrzeugtechniker hoch im Kurs. Studienanfängerinnen entscheiden sich häufiger für Gesundheitswissenschaften an Fachhochschulen, eine LehrerInnenausbildung oder Geistes- sowie Kulturwissenschaftliche Studien, wohingegen das Gros der studierenden Männer in technik- und ingenieurwissenschaftlichen Fachhochschulen und Universitäten zu finden ist. „Das muss aber nicht sein“, sind sich Frauenlandesrätin Gabriele Fischer und Arbeitslandesrätin Beate Palfrader einig. Aus diesem Grund werden im Rahmen des „Gleichstellungspakets 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“ 85.000 Euro für das Projekt Girls’ Day Tirol 2022/23 bereitgestellt.

„Mädchen haben vielseitige Begabungen und Interessen auch in technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Bereichen. Das Berufsspektrum von Mädchen muss erweitert und Rollenbilder müssen aufgebrochen werden“, ist LRin Fischer überzeugt. Einen wichtigen Anstoß dazu leistet der alljährlich stattfindende Girls’ Day Tirol: Dieser wurde erstmals im Jahr 2002 durchgeführt mit dem Ziel, Mädchen die Arbeitswelt näherzubringen und sie auf die große Bandbreite ihrer beruflichen Möglichkeiten aufmerksam zu machen. Die Mädchen erhalten am Girls’ Day neue Einblicke in nicht traditionelle Frauenberufe der Bereiche Naturwissenschaft, Handwerk und Technik. „Der Girls’ Day leistet einen konkreten Beitrag zur Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern im Berufsleben“, betont LRin Fischer.

Weiterentwicklung der Informationskanäle

„Mit einem Tag im Jahr ist es aber nicht getan: In Vorbereitung auf den Girls’ Day werden Eltern, Lehrpersonen und Unternehmen dahingehend sensibilisiert, dass Mädchen ein ebenso großes Potenzial für technische Berufe mitbringen wie Burschen“, berichtet LRin Palfrader. Um diese Sensibilisierung noch weiter voranzutreiben, beinhaltet das „Gleichstellungspaket 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“ im Handlungsfeld 4 „Arbeitsmarkt“ den Ausbau der geschlechtersensiblen Berufsorientierung. Dafür erhält die Tiroler Arbeitsmarktförderungsgesellschaft mbH (amg tirol) für das Projekt „Girls’ Day Tirol 2022/23“ 85.000 Euro. „Vorgesehen ist die Evaluierung und Weiterentwicklung der Girls‘-Day-Tirol-Homepage und die Adaptierung aller Girls’-Day-Tirol-Materialien und -Informationsblätter sowie die Verbesserung des Social-Media-Auftritts. Außerdem wird ein Fokus auf die digitalen und hybriden Angebote für Eltern und Erziehungsberechtigte zum Thema geschlechtersensible Berufsorientierung gelegt“, informiert LRin Palfrader.

Insgesamt werden für das Projekt Girls’ Day Tirol 2022/23 für die gesamte Projektlaufzeit Personal- und Sachkosten in Höhe von rund 94.000 Euro kalkuliert. Die Finanzierung erfolgt zu 90 Prozent im Rahmen des „Gleichstellungspakets 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“ und zu 10 Prozent durch den Bereich Arbeitsmarktförderung. (Quelle: Land Tirol)

Foto: Land Tirol/Huldschiner

Frauenlandesrätin Gabriele Fischer und Arbeitslandesrätin Beate Palfrader

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